Vor über 20 Jahren hat sich der Walenstadter Reto Castellucci auf den Weg gemacht, mit dem TSV Jona die Faustballwelt zu erobern. Nun verstärkt der 37-jährige, topfite Routinier das Fanionteam (1. Liga/2. Liga) des FBT Flums-Berschis.
Durch seinen Vater Silvio und Grossvater Tino war Reto Castellucci schon als kleiner Junge auf den Faustballplätzen der Schweiz unterwegs. „Mein Vater spielte damals im von meinem Grossvater trainierten NLA-Team der MR Walenstadt“, erinnert sich Reto. Von der U12 bis in die 2. Liga spielte auch er in Walenstadt, ehe er 1998 zum TSV Jona – dem grössten Schweizer Faustballverein – wechselte.
Eine lange und erfolgreiche Reise
Rund 200’000 Kilometer an Fahrten mit Zug und später Auto lang war der Weg von Castellucci, den er für seine Karriere beim TSV Jona absolvierte. Eine erfolgreiche, wie ein Blick ins Palmarès zeigt: NLB-Meister (1999), Schweizer Meister NLA (2001), Europacup-Bronze (2009); Schweizer Meister NLA (2011) als Aufsteiger. Die Hälfte seiner über 20-jährigen Mitgliedschaft spielte Reto Castellucci im Trikot der ersten Mannschaft.
Spass am Faustball, langjährige Freundschaften und viele schöne Stunden auf und neben dem Faustballplatz haben in stets dazu bewegt, während zwei Jahrzehnten den Weg zwischen Walen- und Zürichsee mehrmals wöchentlich auf sich zu nehmen. „Zudem gab mir der TSV Jona immer das Gefühl ein „Einheimischer“ zu sein.“
Zu seinen emotionalsten und wertvollsten Erfolgen zählt Castellucci den 3. Rang am Europacup in Linz 2009, dann zwei Monate später der Vizemeistertitel (nach einem hart umkämpften Halbfinalsieg gegen Diepoldsau) und der erstmalige Hallentitel. „Bis zu diesem Zeitpunkt galten wir nie als Hallenspezialisten und mussten vorher so einige bittere Niederlagen und Tiefpunkte einstecken.“
Freude und Leidenschaft
Nun kann das FBT Flums-Berschis von der grossen Erfahrung Reto Castelluccis profitieren. Nachdem der Allrounder seine Karriere beim TSV Jona beendete hat – „dies war die schwierigste Entscheidung meiner Laufbahn“ – fühlt er sich seit dem ersten Probetraining wohl beim FBT Flums-Berschis. „Ich wurde sehr gut aufgenommen. Als Neumitglied werde ich nun versuchen, eine Stütze zu werden und mit meiner Erfahrung das Team in allen Belangen weiter zu bringen.“
Einmal beim vor 15 Jahre gegründeten Verein zu spielen, lässt sich bestens mit Castelluccis Wunsch, irgendwann in die Region zurückzukehren, vereinbaren. „Hier hat sich in meiner Heimat ein Verein mit vielen Jungen etabliert. Beim Zuschauen an Meisterschaftsrunden konnte man die Freude und Leidenschaft der Spieler sehen“, umschreibt Castellucci seine Eindrücke. „Bis heute haben diese enorme Fortschritte gemacht.“ In Sachen Technik und Taktik sei eine solide Basis vorhanden. „Menschlich sind es tolle Typen, ich freue mich auf die gemeinsamen Einsätze.“
Kein Aufstieg möglich
Seitens des FBT Flums-Berschis ist man über den Zuzug von Reto Castellucci sehr erfreut. Präsident und Captain Philipp Grüninger: „Ich sagte immer, dass uns der Aufstieg in die 1. Liga auch für versierte Spieler interessant machen kann. Nun haben wir mit Reto Castellucci eine solchen erhalten, damit geht mein Wunsch in Erfüllung.“ Auf die Erwartungen angesprochen, spricht Grüninger von Stabilität im Team und einem Lichtblick nach oben. Castellucci seinerseits ist sich sicher, „dass wir mit diesem Team noch einige tolle Erfolge feiern können“. Der Aufstieg in die 1.-Liga-Halle zeige das Potenzial der Mannschaft.
„In der Feldsaison 2019 gilt es, unsere Stärke zu zeigen. Wenn wir konsequent auftreten und von Verletzungen verschont bleiben, sehe ich uns auf den vorderen Rängen mitspielen. Der Aufstieg in die 1. Liga sähe Reto Castellucci im Bereich des Möglichen. Einen Aufsteiger wird es in dieser Saison infolge der Reduktion von vier auf zwei 1.-Liga-Gruppen keinen geben. Dafür aber vier bis fünf Absteiger.
Bild: Freut sich über die Verstärkung: FBT-Präsident Philipp Grüninger (links) überreicht Reto Castellucci das Vereinstrikot. (Bild Mirco Häfliger)