Generationenwechsel bei den Faustballern

Mit einem neuen Trainer und nur leicht verändertem Kader wird das FBT Flums-Berschis als Aufsteiger die 1.-Liga-Hallenmeisterschaft in Angriff nehmen. Der Ligaerhalt wird aber ein sehr schwieriges Unterfangen.

Symbolische Wachablösung: Andreas Hörner (links) überreicht das Aktivkader seinem Nachfolger Reto Castellucci.

Nur ein halbes Jahr nach seinem Wechsel zum Faustballteam Flums-Berschis erweitert der langjährige Joner NLASpieler Reto Castellucci sein Engagement beim einzigen Sarganserländer Faustballverein. Der 37-jährige Walenstadter löst den langjährigen Trainer Andreas Hörner ab. Dies gab Präsident Philipp Grüninger an der 15. Hauptversammlung bekannt. «Bei Reto Castellucci weiss ich, dass er mein Werk mit nicht weniger Engagement und in meinem Sinn weiterführen wird», so der abtretende Hörner, «mit voller Überzeugung und grösstem Vertrauen kann ich ihm ‘meine Jungs’ übergeben.»
Als Mitbegründer des Vereins sowie nach 15 Jahren als Trainer (mit zwei kurzen Unterbrüchen) und Sportchef tritt Hörner nun aus der ersten Reihe ab. Der 55-Jährige führte den Klub von der 5. bis in die 1. Liga und sammelte dabei mit seinen Teams zahlreiche Medaillen. Als noch wichtigere Erfolge sieht Hörner aber den «stets enormen Zusammenhalt des harten Kerns, auch in schwierigen Zeiten». Den Flumsern wird er im Hintergrund (siehe Box) und als Helfer beim Nachwuchs erhalten bleiben.
«Andi Hörner hat seine Aufgaben als Sportchef und Trainer vorbildlich gemeistert, auf ihn war stets Verlass», sagte Präsident Grüninger, «man findet leider selten solche Leute, die sich so bedingungslos in die Dienste eines Vereins stellen. Mit Dario Bless und Reto Castellucci haben wir aber würdigen Ersatz gefunden.»

Solides Fundament, viel Spielwitz
«Ich spiele ja sowieso, und so kann ich versuchen, meine Erfahrung aus meiner Aktivzeit in höheren Ligen einzubringen », begründet Castellucci seine Motivation für sein erstes Traineramt. Neben der ersten wird der Stadtner auch die zweite Mannschaft mit einigen aufstrebenden Nachwuchsspielern betreuen. «Ich spüre, dass in der Vergangenheit viel an den Grundlagen gearbeitet wurde», so Castellucci, «die erfahrenen Spieler besitzen ein solides Fundament und viel Spielwitz. Bei den jüngeren sieht man eine gute Qualität, jedoch ist der Grössen- und Kraftunterschied natürlich (noch) eine grosse Herausforderung. »
Seit Oktober leitet Castellucci die Vorbereitung auf die übermorgen Samstag beginnende Hallensaison. Grüninger, auch Captain des Fanionteams, stellt bereits eine positive Entwicklung fest: «Wie jeder Trainerwechsel bringt auch dieser frischen Wind mit sich. Jeder Spieler versucht mehr Gas zu geben und will zeigen, was er drauf hat.» Nach der letzten Freiluftsaison mit dem 2.-Liga-Meistertitel, in welcher Castellucci erstmals mitspielte, erklärt Grüninger, was sich geändert hat: «Reto ist jung und spielt selber mit. Es ist extrem motivierend, neben oder mit ihm spielen zu dürfen. Er reisst alle mit und kann einen Unterschied im Endresultat bewirken.»

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Durch die bevorstehende Umstrukturierung der 1. Liga mit vier bis fünf Absteigern hält sich die Erwartungshaltung beim FBT Flums-Berschis in Grenzen. «Ich bin realistisch und denke nicht, dass wir als Aufsteiger gleich in den Top 4 landen werden», so Grüninger, «kommt hinzu, dass mit Valentin Gall ein sehr wichtiger Angreifer weiterhin verletzungsbedingt fehlt.» So wird eher mit dem Abstieg gerechnet. Auch Spielertrainer Castellucci spricht von einer «schwierigen Saison» und durch den Gall-Ausfall «von einer zusätzlich grossen Herausforderung». Dafür sei mit Stefan Pfister ein langjähriger Spieler in die erste Mannschaft zurückgekehrt, der in der Abwehr zusätzliche Optionen ermögliche.
Die zweite Mannschaft wurde durch einige Abgänge auf diese Saison hin mit weiteren jungen Spielern ergänzt. Zwei weitere junge Flumser Teams starten am Samstag in die 4.-Liga-Hallensaison. «Dass wir alle Freude am Faustball haben, diese nach aussen tragen und auch die Kollegialität immer einen Platz im Verein hat», nennt Castellucci seine längerfristigen Ziele mit dem FBT Flums-Berschis. «Es würde mich zudem enorm freuen, wenn nicht nur junge Spieler mit dem Faustball beginnen, sondern auch Erwachsene zu uns kommen. Vielleicht finden ja zudem ein paar Ehemalige den Weg nach Flums», so der Stadtner.

Liga-Comeback in Walenstadt
Mit der Meisterschaftsrunde (2. bis 4. Liga) vom kommenden Samstag, 9. November, zwischen 8.30 und 18 Uhr in der Sporthalle Exi erlebt der Faustball-Wettspielbetrieb in Walenstadt ein Comeback. Bis vor einigen Jahren war die Männerriege Walenstadt noch selber im Meisterschaftsbetrieb aktiv. 1986 spielten die Stadtner gar noch in der höchsten Liga (NLA). Die Runde vom Samstag wird von der MR Walenstadt und dem FBT Flums-Berschis gemeinsam organisiert.

Vorstand komplett
Das Faustballteam Flums-Berschis hat an seiner 15. Hauptversammlung mit René Marthy und Alexander Hermann zwei langjährige Mitglieder verabschieden müssen, dafür drei Neumitglieder aufgenommen. Marthys Vorstandsamt (Infrastruktur) übernimmt Janick Dort, Stefan Pfister ist neu Aktuar. Nach einem Übergangsjahr führt Dario Bless das Amt als Sportchef künftig alleine. Vorgänger Andreas Hörner wird dem Vorstand als Marketingverantwortlicher erhalten bleiben. Philipp Grüninger (Präsident) und Noah Gall (Finanzen/Vizepräsident) wurden bestätigt.